SECOTA blog

SECOTA (Security, Equivalent, Certification, Organization, Testing and Auditing) ist ein Projekt, dass Vergleichsprüfungen ermöglicht. Es beruht auf dem Prinzip der Offenheit und Transparenz. In diesem Blog werden die aktuellen Entwicklungen vom SECOTA Projekt geteilt.


Akkreditierte europäische Zertifizierung für Tresore - Wie Sie Ihre Erwartungen kontrollieren 

Oktober 2020 Sicherheitstechnologie ist seit jeher Teil eines sensiblen Bereichs und dient dem Schutz von materiellen und virtuellen Gütern und Personen. Durch den globalen Handel und die technische Entwicklung werden immer mehr Sicherheitstechnologien von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Nutzer dieser Technologien benötigen einen eindeutigen Bezugspunkt, um die Gewissheit zu haben, dass ein Sicherheitsprodukt funktioniert und den Schutz bietet, der als Teil eines Systems oder als eigenständiges Gerät erwartet wird.   

Vor diesem Hintergrund ist die korrekte Bewertung der Angriffsresistenz von Tresoren eine komplexe Aufgabe. Dies erfordert die tiefe Kenntnis der Angriffsmethoden und das hochqualifizierte Personal, das akkreditierte Prüfstellen zur Verfügung stellen, um diese Produkte in vollem Umfang zu testen. Die Bewertung der Prüfergebnisse ist eine separate Angelegenheit, und diese Bewertung wird von unabhängigen europäischen akkreditierten Zertifizierungsstellen vorgenommen, die Zertifikate auf der Grundlage einer strengen und nachweislich unvoreingenommenen Bewertung dieser Prüfergebnisse ausstellen. Allerdings werden nicht alle für Tresore ausgestellten Zertifikate von unabhängigen und akkreditierten Zertifizierungsstellen ausgestellt, und es gibt wichtige Unterschiede zwischen Zertifikaten, die von akkreditierten Zertifizierungsstellen ausgestellt werden, und solchen, die von nicht akkreditierten Stellen oder einem Hersteller ausgestellt werden. 

Zertifizierungsmarke mit Hinweis auf Akkreditierung (Beispielbild)

Für die meisten Anforderungen an Einbruchsprüfungen sind "Herstellerselbsterklärungen" für Tresore offensichtlich unzureichend. Aus diesem Grund wurden Sicherheitsnormen, die in der Vergangenheit eine Herstellerselbsterklärung integriert hatten, wie die VDMA 24992, längst zurückgezogen. Der Grund dafür ist einfach. Ein Hersteller wird wahrscheinlich gegenüber seinen eigenen Produkten voreingenommen sein. Eine Fremdbeurteilung durch eine Zertifizierungsstelle wird natürlich mehr Sicherheit bieten als eine "Selbsterklärung", aber es ist auch wichtig, sicher zu sein, dass die Zertifizierungsstelle selbst unabhängig ist und über die erforderliche Kompetenz und Einrichtungen verfügt, um die Sicherheit eines Tresors überhaupt beurteilen zu können.

Da das in Zertifikaten, Inspektionen oder Prüfungen gesetzte Vertrauen offensichtlich mit der Kompetenz der Stelle, die das Zertifikat ausstellt, steht und fällt, hat sich das Europäische Parlament 2008 mit der Annahme der Verordnung 765/2008 mit diesem Problem befasst:    
 


(1) Es muss sichergestellt werden, dass Produkte, die in den Genuss des freien Warenverkehrs innerhalb der Gemeinschaft gelangen, Anforderungen für ein hohes Niveau in Bezug auf den Schutz öffentlicher Interessen wie Gesundheit und Sicherheit im Allgemeinen, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Verbraucher- und Umweltschutz und Sicherheit erfüllen, während gleichzeitig gewährleistet wird, dass der freie Warenverkehr nicht über das nach den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft oder anderen einschlägigen Gemeinschaftsvorschriften zulässige Maß hinaus eingeschränkt wird. Daher sollten Bestimmungen für die Akkreditierung, die Marktüberwachung, die Kontrollen von Produkten aus Drittstaaten und die CE-Kennzeichnung vorgesehen werden.  

Es ist diese Regelung, die zur Einrichtung des Systems der Akkreditierungsstellen in Europa geführt hat, deren Aufgabe es ist, die Kompetenz und Unparteilichkeit der Zertifizierungsstellen durch eingehende jährliche Audits zu prüfen. Dieses strenge System bietet den Benutzern und Versicherern von zertifizierten Tresoren eine feste Grundlage, auf der sie volles Vertrauen in das europäische System zur Prüfung und Zertifizierung von Wertbehältnissen haben können. Nur eine Zertifizierungsstelle, bei der festgestellt wird, dass sie die strengen Anforderungen der internationalen Zertifizierungsnorm ISO/IEC 17065 erfüllt, wird für die Zertifizierung von Wertschutzschränken akkreditiert, und dann auch nur für bestimmte angegebene Produkte.  

Ohne eine Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 ist es einfach unmöglich zu wissen, ob eine Stelle, die ein Zertifikat für einen Tresor ausstellt, unparteiisch oder sogar kompetent ist.  Eine akkreditierte Zertifizierung schützt den Verbraucher und den Versicherer von Tresoren vor nicht normgerechten Produkten und anderen bösen Überraschungen wie schädlichen Materialien. Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass ein akkreditiertes Zertifikat in rechtlicher Hinsicht als Normennachweis für Rechtsstreitigkeiten gilt. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Regierungen mehrerer Länder jetzt verlangen, dass Tresore für die Lagerung von Waffen nachweislich über ein solches akkreditiertes europäisches Zertifikat verfügen müssen.   

Wird ihre [die Zertifizierungsstelle] Kompetenz festgestellt, stellt die nationale Akkreditierungsstelle eine entsprechende Akkreditierungsurkunde aus.
EU Verordnung 765/2008, 
Artikel 5(1)


Ob für den Privat- oder den Unternehmensgebrauch, fragen Sie immer, ob das Wertbehältnis über eine akkreditierte Zertifizierung verfügt.  








Zwischenbericht zum SECOTA-Projekt

Dezember 2019 - „Die ersten Praxistests von internationalen Prüflaboren im Rahmen des Projekts SECOTA sind abgeschlossen“, berichtete Falko Adomat, stellvertretender Geschäftsführer der European Security Systems Association (ESSA), auf deren Mitgliederversammlung 2019 in Frankfurt. Es handelt sich um die bisher größte unabhängige Vergleichsprüfung gemäß der Norm EN 1143-1, bei der jedes Labor mit denselben Voraussetzungen startet. 

Die komplette Pressemitteilung ist hier als Download verfügbar.



SECOTA prüft neuen Winkelschleifer

Oktober 2019 - Im April 2019 wurde die Europäische Wertbehältnisnorm EN 1143-1:2019 veröffentlicht. Die Norm enthält die optionale Möglichkeit, Prüfungen mit einem neuen Winkelschleifer durchzuführen. Falls das Produkt die Prüfung besteht, darf eine „T2“ Markierung hinter dem Widerstandsgrad hinzugefügt werden. 

Das SECOTA-Projekt hat bereits jetzt den ersten Vergleichstest mit dem neuen Werkzeug durchgeführt. Beim Vergleich von fünf verschiedenen Organisationen, zeigte sich, dass der bestehende 125 mm Winkelschleifer im Durchschnitt 3,1 mal langsamer ist als der neue Winkelschleifer mit 125 mm Trennscheibe. Dies zeigt zum ersten Mal, dass Endkunden einen sicherheitstechnischen Vorteil haben, wenn sie ein Wertbehältnis mit „T2-Option“ kaufen.

Die Prüfung wurde an einer Metallkonstruktion durchgeführt. Bei Wertbehältnissen aus anderen Materialien kann das Ergebnis unterschiedlich sein.



Dritte SECOTA Steering Committee Sitzung

September 2019 - Am 5. September 2019 fand die dritte SECOTA Steering Committee Sitzung statt. 

Zunächst wurden die Ergebnisse der letzten SECOTA-Vergleichsprüfung mit acht verschiedene Tresor-Einbruchswerkzeugen erörtert. Die Teilnehmer aus sieben Ländern beschlossen, dass sich die Gruppe zunächst auf die drei wichtigsten Werkzeuge konzentriert, bevor weitere Prüfungen organisiert werden. Besonders der 125 mm Winkelschleifer, der Schneidbrenner und die Bohrmaschine sollen nun betrachtet werden.  

Die nächste Sitzung des Steering Committees wird sich daher speziell mit diesen Werkzeugen befassen.




SECOTA Vortrag in Haarlem

Juni 2019 - Am 24. Mai 2019 präsentierte der SECOTA Sekretär Falko Adomat die Ergebnisse der ersten SECOTA Vergleichsprüfung bei der eurosafe Generalversammlung in Haarlem (Niederlande). 

Die 30-minütige Präsentation wurde vom Publikum gut angenommen und enthielt die Prüfergebnisse in anonymisierter Form. Während des Vortrags wurden unter anderem die Ergebnisse der Einbruchsprüfungen mit Winkelschleifer, Schneidbrenner, Bohrmaschinen und thermische Lanzen aufgezeigt. 

Eurosafe ist der Dachverband der europäischen Fachverbände der Wertbehältnisindustrie und wurde 1998 in Paris gegründet.



Erste SECOTA-Prüfung in Bericht zusammengefasst

Mai 2019 - Von März bis Mai 2019 haben sechs europäische Stellen an der ersten SECOTA-Vergleichsprüfung teilgenommen. Die Ergebnisse sind nun in einem zwölfseitigen Bericht zusammengefasst worden. 

Als nächstes wird das "SECOTA Steering Committee" die Ergebnisse evaluieren und in ihrer nächsten Sitzung zusammen erörtern.



Meeting vom SECOTA steering committee

Mai 2019 - Am 15. Mai 2019 traf sich das “SECOTA steering committee“ zu seiner zweiten Sitzung in Frankfurt. Fünfzehn Teilnehmer aus sieben Ländern diskutierten die Ergebnisse der ersten Vergleichsprüfung. 

Es wurde beschlossen, die Ergebnisse in den Diagrammen in Prozent und RU anzugeben, damit das Gesamtergebnis besser interpretiert werden kann. Zusätzlich sollen die Labore ihre individuellen Ergebnisse erhalten, damit diese analysieren können, ob sie in bestimmten Bereichen Schwächen haben und wo Verbesserungen in Zukunft möglich sind.



Konkrete Vergleichstests beginnen

April 2019 - Nach umfangreichen Vorbereitungen beginnen nun die Vergleichstests. Im März und April 2019 werden Prüfstellen aus sechs Ländern zu Winkelschleifern, Schweißbrennern und weiteren typischen Einbruchswerkzeugen greifen und damit insgesamt 126 eigens für die Tests hergestellten Probekörpern zu Leibe rücken. Jedes Labor wird unter unabhängiger Aufsicht der SECOTA 35 Prüfungen mit verschiedenen Werkzeugen absolvieren. 

"Die Tests sind so konzipiert, dass ein gewisses Grundwissen über Tresormaterialien und den Umgang mit Einbruchswerkzeugen erforderlich ist“, erklärt Projektleiter Falko Adomat, der als stellvertretender Geschäftsführer der European Security Systems Association (ESSA) e. V. zu den Initiatoren von SECOTA gehört. Man habe für die Labore im Vorfeld identische Sätze mit je 16 Probekörpern produziert. Diese decken die ganze Bandbreite an Tresormaterialien ab, vom einfachen Blech über Sandwich-Aufbauten bis hin zu hochfesten Panzerungen. 




Probekörper für erste Vergleichsprüfung fertiggestellt

Februar 2019 - Insgesamt 126 Probekörper wurden für das SECOTA-Projekt produziert. Die Probekörper reichen von einfachen Blechen bis zu hochfesten Panzerungen und Sandwich-Aufbauten. 

Im März 2019 werden jeweils 16 Probekörper an die Stellen geschickt, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt haben. Die ersten Ergebnisse der Vergleichsprüfungen sollen im Mai 2019 vorliegen.

Das Bild zeigt die Probekörper, die von einem Labor mittels verschiedener spezifizierter Einbruchswerkzeuge nach Norm anzugreifen sind.




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