Bildunterschrift:
Den für die Tests hergestellten 126 Probekörpern wird mit Schweißbrennern, Winkelschleifern und weiteren Einbruchswerkzeugen zu Leibe gerückt.

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ESSA - Foto Nr. 252


Bildunterschrift:
Für die Labore wurden im Vorfeld identische Sätze mit 16 Probekörpern produziert.

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ESSA - Foto Nr. 253




Startschuss für SECOTA-Vergleichstests

Harte Probe im Sinne sicherer Safes


Frankfurt/M., April 2019 – Ein Tresor ist in der Regel eine Anschaffung fürs Leben. Doch wie sicher sind geprüfte Safes? Und sind Tresor-Prüfungen spezialisierter Labors angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Tresor-Bauarten und der Vielfalt an Auslegungsmöglichkeiten von Normen und Standards überhaupt vergleichbar?

Im unabhängigen Projekt SECOTA (Security, Equivalent, Certification, Organization, Testing and Auditing) arbeiten Labore, Prüf- und Zertifizierungsstellen sowie weitere Vertreter aus der physischen Sicherheits- und Versicherungsbranche zusammen, um diese Fragen zu klären. Ziel ist es, die Transparenz für Kunden und Versicherer im unübersichtlichen Markt zu erhöhen.


 

- Prüfstellen aus sechs Ländern stellen sich
  unabhängigem Vergleichstest der
  Initiative SECOTA
- 35 Prüfungen mit verschiedenen
  Werkzeugen an je 16 Probekörpern
  pro Labor
- Harmonisierte Prüfungen gemäß der
  Europäischen Norm EN 1143-1
  sollen Transparenz für Versicherer
  und Kunden erhöhen

Konkrete Vergleichstests beginnen

Nach umfangreichen Vorbereitungen beginnen nun die Vergleichstests. Im März und April 2019 werden Prüfstellen aus sechs Ländern zu Winkelschleifern, Schweißbrennern und weiteren typischen Einbruchswerkzeugen greifen und damit insgesamt 126 eigens für die Tests hergestellten Probekörpern zu Leibe rücken. Jedes Labor wird unter unabhängiger Aufsicht der SECOTA 35 Prüfungen mit verschiedenen Werkzeugen absolvieren.

„Die Tests sind so konzipiert, dass ein gewisses Grundwissen über Tresormaterialien und den Umgang mit Einbruchswerkzeugen erforderlich ist“, erklärt Projektleiter Falko Adomat, der als stellvertretender Geschäftsführer der European Security Systems Association (ESSA) e. V. zu den Initiatoren von SECOTA gehört. Man habe für die Labore im Vorfeld identische Sätze mit je 16 Probekörpern produziert. Diese decken die ganze Bandbreite an Tresormaterialien ab, vom einfachen Blech über Sandwich-Aufbauten bis hin zu hochfesten Panzerungen.

Offen für alle Prüflabors – weitere Interessenbekundungen liegen vor

„Es handelt sich um die bisher größte unabhängige Vergleichsprüfung gemäß der Norm EN 1143-1“, berichtet Adomat. Jedes Labor starte mit den gleichen Voraussetzungen und werde denselben Test wie alle anderen absolvieren. „Zudem haben wir von Anfang an festgelegt, dass jedes Labor willkommen ist - unabhängig von Verbandszugehörigkeiten, Verbindungen zu Zertifizierungsstellen, Größe oder geographischer Herkunft“, stellt er klar. Neben den nun teilnehmenden sechs Stellen hätten bereits weitere Prüflabore ihr Interesse bekundet. 

Eine unabhängige Arbeitsgruppe mit 25 internationalen Mitgliedern aus allen Bereichen der physischen Sicherheits- und Versicherungsbranche hat in den letzten Monaten das Konzept für die Vergleichstests erarbeitet und dabei einen holistischen Ansatz zugrunde gelegt. Der branchenübergreifende Diskussionsprozess im SECOTA-Projekt trägt nach Einschätzung von Adomat entscheidend dazu bei, dass Prüfungen und Zertifizierungen in Europa vergleichbar und für alle Stakeholder nachvollziehbar werden. „Alle Mitwirkenden sind fest entschlossen, die Qualität der Prüfungen im Zuge des nun beginnenden Harmonisierungsprozesses stetig zu verbessern“, berichtet er. Auch darum habe man einen offenen Informationsaustausch im Projekt vereinbart.

Erste Testergebnisse im Mai 2019 – unabhängige Prüfinstanz auf Dauer angelegt

Nach Abschluss der Tests wird die SECOTA-Arbeitsgruppe die Ergebnisse auswerten. Im Mai 2019 folgt eine zunächst interne Erörterung. Mittelfristig werden die Labore ihre Teilnahme an den Vergleichstest bekannt machen und so einen starken Nachweis für ihre unabhängig geprüfte Qualität erbringen.

Die Arbeitsgruppe hat vereinbart, es nicht beim einmaligen Test zu belassen. Vielmehr ist geplant, dauerhaft Transparenz für Versicherer und Kunden herzustellen. „Dafür gilt es, die Qualitätskontrolle durch regelmäßige Vergleichstests zu verstetigen“, stellt der Projektleiter klar. Denn Endverbraucher, gewerbliche Nutzer von Wertbehältnissen und Versicherer seien auf valide Informationen zum tatsächlichen Sicherheitsniveau geprüfter Safes angewiesen. Diese Information lässt sich nur über eine unabhängige, seriöse Instanz ermitteln, die prüft, wie Prüflabore die Europäischen Norm EN 1143-1 auslegen und ob sie dabei die Benchmarks der Branche erreichen. „Diese Instanz möchten wir mit dem Projekt SECOTA etablieren“, so Adomat. Darum seien auch die bisher noch nicht mitwirkenden Labors weiterhin herzlich zur Teilnahme an dem Harmonisierungsprozess und an künftigen Vergleichstests eingeladen.

  

Weitere Informationen

Falko Adomat

Projektmanager von SECOTA

Telefon: +49 69 66 03 19 52

E-Mail: falko.adomat@ecb-s.com



Text: 4.249 Z. inkl. LZ.
Stand: 1. April 2019